Graue Wölfe, eine unterschätzte Gefahr?
Unter dem Titel „Wie heulen die Grauen Wölfe?“ berichtete Orhan Sat in einer digitalen Veranstaltung von WABE e.V. ausführlich über die Geschichte und aktuelle Entwicklungen der Grauen Wölfe.
Graue Wölfe sind eine rechtsextreme Bewegung, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Türkei entstanden ist und aktuell als stärkste faschistische Organisation in Deutschland gilt. Akteure im Umfeld der Bewegung gelten als gewaltbereit und gefährlich. Zugleich gebe es Hinweise auf Unterstützung durch die aktuelle türkische Regierung.
Nachdem in Frankreich ein Verbotsverfahren eingeleitet werden soll und in Österreich die Symbole der Grauen Wölfe verboten sind, gab es auch im Bundestag einen fraktionsübergreifenden Antrag, um ein Verbotsverfahren einzuleiten. Obgleich der Antrag eine breite Unterstützung erhielt, sieht das Bundesinnenministerium derzeit keine Möglichkeit die Grauen Wölfe zu verbieten, da es sich um eine Bewegung aus vielen Einzelgruppen und Vereinen handelt, die untereinander in ihren Zielen nicht komplett übereinstimmen. Die Vielzahl unterschiedlicher Organisationen erschwere ein Verbotsfahren erheblich.
Für die pädagogische Arbeit mit gefährdeten Jugendlichen sieht Sat gute Chancen, wenn die Jugendlichen Vorbilder für demokratisches Engagement finden, die sie selbst als geeignete Rollmodells ansehen.
Für WABE war die Veranstaltung eine wertvolle Hilfe zur Einordnung einer der größten rechtsaextremen Bewegungen in Deutschland. Als Perspektive für eine Folgeveranstaltung wurde eine Fortbildung zum Umgang mit gefährdeten Jugendlichen am Beispiel konkreter Praxisfälle vorgeschlagen.
Für weitere Informationen und Hintergründe verweisen wir hier auf die Tagesschau:
https://www.tagesschau.de/ausland/graue-woelfe-hintergrund-101.html