Fachtagung PerspektivWechsel
Schüler*innen, Pädagog*innen, städtische Angestellte, Politiker*innen – eine bunte Mischung an Interessierten kam bei der Fachtagung PerpektivWechsel des Weser-Aller-Bündnisses (WABE) zusammen um sich gemeinsam auszutauschen, auf Vergangenes zurückzublicken und Neues zu planen.
Am vergangenen Mittwoch hat WABE in den Kreitagssaal nach Nienburg eingeladen. Mit einer Fachtagung wurde das Förderprogramm „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ beendet, gleichzeitig war die Tagung Auftakt für die neuen Projekte „PerspektivWechsel“ und „Demokratie leben!“.
Der Blick zurück zeigte die zahlreichen Aktivitäten in den vergangenen Jahren. Vom entschlossenen zurückdrängen neo-nazisistischer Aktivitäten bis hin zu einer Flussfahrt für Kinderrechte reichte die bunte Projektschau. Aber WABE wäre nicht WABE wenn man sich auf dem vergangenen ausruhen würde und so wurde die Fachtagung genutzt um auch Neues vorzustellen:
Das Projekt „PerspektivWechsel“ wird sich in den kommenden 3 Jahren mit dem Bild von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte in der Öffentlichkeit auseinandersetzten und will über Bildungsangebote einen reflektierten Umgang mit Stereotypen, Vorurteilen und Rassismus fördern. Bei „Demokratie leben!“ soll unter anderem ein Jugendforum entstehen, dass auch selbst finanzielle Mittel für Jugendprojekte zur Förderung von Toleranz und Demokratie sowie gegen Neo-Nazismus zur Verfügung gestellt bekommt.
Eröffnet wurde die Fachtagung durch Grußworte von Herrn Klein (1. Kreisrat Landkreis Nienburg) und Herrn Bürgermeister Brockmann (Stadt Verden), die für WABE schon lange verlässliche Partner an der Spitze des Netzwerks sind.
Frau Margrit E. Kaufmann vom Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaften der Universtität Bremen gab in ihrem Vortrag einige Gedanken zur binären Einteilung von „wir“ und „andere“, die sich besonders häufig zeigt, wenn von „Menschenmit Migrationshintergrund“ gesprochen wird mit auf den Weg. Sie kam zu dem Schluss, dass Menschen immer divers sind und sich nicht auf eine Kategorie reduzieren lassen, jeder Mensch vereint in sich viele „andere“. Sowohl die Theorie als auch die Praxis müsse die Menschen als vielfältige Persönlichkeiten und nicht nur als zugehörig zu einer Kategorie wahrnehmen.
Am Nachmittag wurde es dann schließlich ganz praktisch. In drei Workshops arbeiteten die Teilnehmenden zu den Themenbereichen „Islam und Schule“ (Albrecht Metzer Schule Ohne Rassismus – Schule mit Courage), „Partizipation und Willkommenskultur“ (Alisa Sperling, JANUN e.V.) und zu „Rechtsextremismus und Diskriminierung im Stadion – Aktuelle Entwicklungen und Gegenstrategien“ (Thomas Hafke, Fan-Projekt Bremen e.V.). Hier wurde diskutiert, gefragt, reflektiert nach Lösungen und neuen Wegen gesucht.
Am Ende bleibt ein Tag voller Denkanstöße, Ideen, Austausch und Fragen. Klar ist, WABE bleibt am Ball und startet mit vielen neuen Ideen ins kommende Jahr.