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Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage
Was ist Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage?
Die ursprünglich in Belgien im Jahr 1988 als Antwort auf das Erstarken rechtsextremer Überzeugungen und Handlungen gegründete Initiative gibt es bereits seit 1995 in Deutschland. Auch heute sind Schülerinnen und Schüler mit Diskriminierung, Mobbing und Gewalt konfrontiert – nicht nur in ihrem Schulalltag. Um gemeinsam ein Zeichen gegen Menschenfeindlichkeit und Ausgrenzung zu setzen, engagieren sich laut Trägerverein mittlerweile über 3000 sogenannte Courage-Schulen allein in Deutschland im Projekt Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage (SOR – SMC)
Die Auseinandersetzung mit den Themen Diskriminierung, Menschenfeindlichkeit, Rassismus, Gewalt und Mobbing dient sowohl der Sensibilisierung und Aufklärung als auch dem Erlernen und Ausprobieren von Grundfertigkeiten wie Rede und Gegenrede, Perspektivwechsel und Kompromissfähigkeit, die für eine wehrhafte Demokratie unerlässlich sind. Die Schüler*innen entwickeln Vorstellungen darüber, wie sie sich konkret vor Ort einbringen können und welche Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe es gibt. „Schulen ohne Rassismus - Schulen mit Courage“ versetzen sich durch ihr Engagement selbst in die Lage, Diskriminierung und Abwertung von Einzelnen und Gruppen frühzeitig zu erkennen und darauf angemessen zu reagieren.
Was genau passiert in Courage-Schulen?
So unterschiedlich wie die aktiven Schülerinnen und Schüler sind auch die Aktivitäten der im Netzwerk Engagierten. Vom Graffiti-Workshop über den Besuch einer Gedenkstätte bis hin zu Konzerten gegen Rassismus, Lesungen und Kunstprojekten gibt es unendliche Möglichkeiten, mit denen Aktive ihren Beitrag für ein besseres Miteinander leisten. Einige Beispiele aus der Arbeit vor Ort haben wir hier aufgelistet:
- Podcast-Projekt zu den Themen Zivilcourage, Menschenrechte und Anti-Rassismus
- Projekttage oder Aktionswochen für Vielfalt und Weltoffenheit
- Veranstaltungen zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus, Besuche von Gedenkstätten
- App-Entwicklung, Filmdrehs oder Podcast-Reihen
- Workshops zum Thema Hass im Netz in Form von Graffiti, Poetry Slam oder Tanz
- Spendenaktionen, z.B. Spendenläufe
- Diskussionsveranstaltungen mit Zeitzeug*innen oder Politiker*innen
- Bundesweiter Austausch und Fortbildungen
- Mitarbeit bei der Schüler*innen-Zeitung q.rage, die größte überregionale von Schüler*innen produzierte Zeitung
Wie werden Schulen durch das Netzwerk unterstützt?
Das Projekt lebt von seinen Aktiven, die bundesweit vernetzt sind. Der Austausch von Themen, Ideen, Erfahrungen und Kontakten innerhalb des Netzwerks ist selbstverständlich. Durch die vom Träger koordinierte und z.B. auf der Website gebündelte Öffentlichkeitsarbeit, erreicht das Projekt eine bundesweite Reichweite, von der die Schulen vor Ort profitieren, wenn es zum Beispiel darum geht, lokale Sponsoren zu gewinnen. Der Träger stellt den Aktiven zudem Infomaterial und Promo-Artikel für die eigene Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung. Lehrende finden im Shop des Trägervereins umfassendes Material zu Themen wie Rassismus, Antisemitismus, Rechtspopulismus oder Antifeminismus, das bei Projekttagen und Aktionswochen eingesetzt werden kann. Die von Schülerinnen und Schülern herausgegebene Zeitung q.rage erscheint bundesweit. Ein großes Patenmodell, bei dem bekannte Musiker*innen, Sportler*innen, Zeitzeug*innen, Komiker*innen oder Politiker*innen Patenschaften für eine Schule übernehmen, trägt ebenfalls zur weiteren Verbreitung des Projekts bei. Auf lokaler Ebene können sich Aktive durch die Landes- und Regionalkoordinatoren beraten lassen und zum Teil auch finanzielle Mittel beantragen.
Wie wird unsere Schule eine Courage-Schule?
Einzige und wichtigste Voraussetzung für die Teilnahme am Projekt ist, dass mindestens 70% aller Schulmitglieder - dazu zählen Schüler*innen und Lehrende genauso wie Verwaltungsmitarbeitende, Reinigungskräfte und Hausmeister - das Selbstverständnis einer Courage-Schule annehmen. Hinter diesem Selbstverständnis steht die Überzeugung, jede Form von Gewalt und Diskriminierung zu ächten und sich für ein Schulklima einzusetzen, in dem sich alle wohlfühlen. Um das Logo „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ tragen zu dürfen, muss wie bei einer richtigen Wahl in geheimer Abstimmung darüber abgestimmt werden, ob die Schulmitglieder bereit sind, sich im Sinne der Selbstverpflichtung gegen Ungleichwertigkeitsdenken und Diskriminierung jeder Art vor Ort einzusetzen. Nur wenn sich mindestens 70% aller Schulmitglieder dafür aussprechen, kann die Schule in das Netzwerk aufgenommen werden. Weitere Informationen zum Ablauf finden sich auf der Projektwebsite von Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage.
Was hat das WABE-Netzwerk mit Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage zu tun?
Das Weser-Aller-Bündnis für Demokratie und Zivilcourage (WABE) ist einer von 400 außerschulischen Kooperationspartnern des Netzwerks und vor Ort beratender Ansprechpartner für aktive Schüler*innen oder Mitarbeitende von Schulen bzw. für solche, die aktiv werden möchten. Dieser dezentrale Ansatz hat sich bewährt, da die lokalen Partner die Bedarfe und Rahmenbedingungen vor Ort kennen. WABE ist in der Region Nienburg-Verden vernetzt und kann durch das eigene jahrelange Engagement im Bereich Demokratieförderung Ideen und Anregungen für Aktivitäten geben sowie Kontakte zu bundesweit tätigen Experten in der Jugend- und Demokratiearbeit herstellen. Außerdem bietet WABE Schulvereinen die Möglichkeit, im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie“ (PfD) finanzielle Mittel aus dem Bundesprojekt "Demokratie leben!" für konkrete Vorhaben zu beantragen. Hier gibt es weitere Informationen zur Beantragung von Mitteln aus der Partnerschaft Demokratie.
Wer ist Träger des Projekts Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage?
Der Verein Aktion Courage e.V. ist bundesweit anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und Koordinator des Projekts auf Bundesebene. Nur der Verein oder von diesem beauftragte Landes- und Regionalgruppen sind befugt, den teilnehmenden Schulen den Titel Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage zu verleihen. Der Verein ist außerdem Betreiber der Internetseite Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage.
Wie finanziert sich das Projekt?
Die Finanzierung erfolgt durch verschiedene Geldgeber. Neben dem Förderprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend handelt es sich dabei um den Trägerverein Aktion Courage e.V., die Bundeszentrale für politische Bildung, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sowie das Bundespresseamt. Der Träger des Projekts ist gemeinnützig und damit zum Empfang von Spenden berechtigt. Der Verein hat sich der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ angeschlossen. Damit erkennt er die Transparenzrichtlinien der Initiative an und verpflichtet sich freiwillig zu deren Einhaltung
Ansprechpartner/in
Rudi Klemm | |
Holzmarkt 15 27283 Verden Telefon: 04231 12456 Telefax: 04231 12455 E-Mail: klemm@wabe-info.de |